Gute Schuhe, gesunde Füße

dank orthopädischer Schuhtechnik

Was orthopädische Schuhtechnik alles kann

 

In den 1960er Jahren waren es die Plateau-Schuhe, heute sind es Chucks. Modeschuhe werden geliebt und von vielen Menschen getragen. Aber leider haben sie nur selten etwas mit Fußgesundheit zu tun. Was brauchen unsere Füße eigentlich und wie kann die orthopädische Schuhtechnik helfen, wenn es Probleme gibt?

Autorin Jana Pajonk

Pumps oder Ballerinas? Die einen haben einen zu hohen Absatz, der zu späteren Hüftproblemen führt. Die anderen haben gar keinen Absatz. Und auch das hat nach Jahren Folgen, legt man damit oft weite Strecken zurück. Unsere Vorfahren kannten keinen Schmerz, wenn mal ein Stein auf dem Sandweg lag. Ihre Füße waren noch vollständig trainiert und ausgebildet und so in der Lage, spontan andere Stellen zu belasten. Mein Großvater hat mir erzählt, dass er als Kind, sobald die ersten warmen Tage kamen, seine Schuhe in die Ecke stellte und sie erst im Oktober wieder anzog. Davon sind unsere Kinder weit entfernt. Wenn wir heute barfuß auf einen Stein treten, schreien wir auf. Dabei sind Füße eigentlich dann am gesündesten, wenn sie von klein auf barfuß über Stock und Stein laufen. Wenn sich die Untergründe unterscheiden und der Fuß so eine Vielzahl von Muskeln ausbilden und ständig trainieren kann. Heute laufen wir nicht mehr barfuß. Und wir laufen fast immer auf glatten, festen Böden. Unsere Füße verkümmern geradezu. Und deswegen ist das, womit wir sie verpacken, so wichtig.

Vor allem bei Kindern ist das Schuhwerk entscheidend. Denn die Kleinen müssen das Gehen lernen, Bis zum 12. Lebensjahr werden Gang und Fußstellung ausgebildet. Deswegen dürfen die Schuhe nicht zu steif sein. Sie müssen die Möglichkeit bieten, alle möglichen Strukturen zu stimulieren, Muskeln zu trainieren und auszubilden. Nur, wenn pathologische Fehlstellungen vorliegen, müssen sie vielleicht gestützt werden. Dafür gibt es die Fachleute in den Sanitätshäusern mit dem Lächeln0 wie Dirk Hermanns im Sanitätshaus Fendel & Keuchen in Aachen.

SAM: Herr Hermanns, was ist Ihre Aufgabe?

Hermanns: In meine Abteilung kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Beschwerden, die ihren Ursprung an den Füßen haben. Durch eine geeignete Versorgung versuche ich, diese zu lindern. Hierbei ist die ärztliche Verordnung eine wichtige Grundlage der Umsetzung. Während der Beratung führe ich eine genaue Untersuchung der Füße in Bezug auf Funktion, Schmerzempfindlichkeit und Beweglichkeit durch. Hierbei lege ich mein Augenmerk auch auf das getragene Schuhwerk des Kunden. Je nach Rezept und Indikation, werden Einlagen angefertigt, konfektionierte Schuhe zugerichtet oder orthopädische Maßschuhe hergestellt. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, Kunden mit konfektionierten Therapieschuhen zu versorgen (zum Beispiel Diabetesprophylaxe oder post-operativ).

SAM: Wer sind Ihre Patienten?

Hermanns: Unsere Patienten weisen die unterschiedlichsten Krankheitsbilder auf. Hierzu gehören unter anderem Fußdeformitäten, wie beispielsweise Knick-Senk-Spreiz-Füße oder auch Zehendeformitäten, wie Hallux Valgus, Hammer- und Krallenzehen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit dem Laufen aufgrund von Überlastung und wegen der unterschiedlichsten funktionalen oder schmerzhaften Defizite. Diese Probleme können in jedem Alter auftreten und haben die unterschiedlichsten Ursachen, wie beispielsweise Überlastung beim Sport, Fehlhaltungen oder falsches Schuhwerk.

SAM: Was unterscheidet Sie von einem klassischen Schuhmacher?

Hermanns: Der Schuhmacher erlernt die Herstellung und die Reparatur von Schuhen. Zusätzlich wurde ich darin ausgebildet, mich mit der Herstellung von Schuhen und Einlagen unter Berücksichtigung des medizinischen Hintergrunds zu befassen.

SAM: Bei orthopädischen Maßschuhen hat man sofort ein beiges Modell vor Augen. Ist Mode wirklich kein Thema?

Hermanns: Beim orthopädischen Schuh kommt Funktion vor Mode. Jedoch sind die Zeiten von nur schwarzen, beigen oder weißen orthopädischen Maßschuhen vorbei. Durch unterschiedliche Farben und verschiedenen Materialen können heute sehr viele Variationen kreiert werden. Das erfreut vor allem die Patientinnen.

SAM: Ich möchte gern beim Schuhkauf darauf achten, dass der Schuh meine Fußgesundheit nicht beeinträchtigt. Haben Sie einen Tipp, wie ein Schuh sein muss, wenn er „gut“ sein soll?

Hermanns: Das ist nicht pauschal zu beantworten, denn es kommt auf den Fuß an. So individuell wie die Menschen sind auch ihre Füße. Wichtig ist im Fachgeschäft eine gute Beratung insbesondere bei Problemfüßen. Auch bei modischen Schuhen kann durch beispielsweise orthopädische Einlagen die Funktion des Schuhs verbessert werden.

Nach dem Gespräch mit Werkstattleiter Hermanns beschließe ich, wann immer es geht, barfuß durchs Leben zu gehen. Im Internet entdecke ich gar ganze Barfuß-Wanderruten. Und falls ich doch mal Probleme mit meinen Füßen haben sollte, ist es schön zu wissen, dass es die Experten in den Sanitätshausern mit dem Lächeln gibt.

Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie unter: www.keuchen.com

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