Buchtipp
Svealena Kutschke – Gewittertiere
Colin und ihr Bruder Hannes wachsen in einer kleinstädtischen Reihenhaussiedlung auf. Als nach dem Mauerfall die Angst vor Zuwanderung aus dem Osten geschürt wird, beginnt ihr Vater einen Bunker im eigenen Garten zu graben, eine Baustelle, die ihm zunehmend zum Fluchtpunkt vor der Familie wird. Ein Leben lang werden die Geschwister ihren Platz jenseits privater und gesellschaftlicher Machgefüge suchen – in einem Land, in dem rechtsextreme Gewalt längst zum Alltag gehört. Und während Colin in ihrer Liebe zu Eda Erlösung sucht, erhält Hannes in seinem Beruf als Gerichtsvollzieher eine Macht, der er sich kaum entziehen kann.
Svealena Kutschke studierte Kulturwissenschaften und lebt als Autorin in Berlin. Für ihre literarischen Arbeiten und bisher drei veröffentlichten Romane erhielt sie verschiedene Auszeichnungen und Förderungen, darunter den Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin, das Berliner Senatsstipendium und den Förderpreis des Schiller-Gedächtnispreises 2019. Ihr Stück zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden zählt zu den Gewinnertexten der Autorentheatertage 2019 und wurde am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt.
Bildhaft und präzise, schonungslos und zärtlich erzählt Svealena Kutschke in ihrem neuen Roman von Figuren am Rande der Gesellschaft, von der Suche nach der Möglichkeit einer Beziehung – und trifft dabei den gegenwartspolitischen Kern unserer Zeit. Gewittertiere (Hardcover mit Schutzumschlag, 368 Seiten | 24,00 €) ist jetzt im Claasen Verlag erschienen.
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