Hilfe zur Selbsthilfe

Wie Prothesen den Alltag erleichtern

 

Autorin: Susanne Hoffmann

Manchmal geschieht es durch einen Unfall. Mal ist es eine Krankheit, die langsam, aber unaufhaltsam den Körper angreift. Diabetes, eine der häufigsten Ursachen für Amputationen, kann zu schwerwiegenden Durchblutungsstörungen und Infektionen führen. Auch Krebs kann den Körper so sehr schädigen, dass eine Amputation notwendig wird, um das Leben zu retten. Mit einer Prothese als Ersatz für fehlende Gliedmaßen gewinnen Betroffene ein Stück Lebensqualität und Normalität zurück. Auf dem Weg dorthin kommt es auf die richtige Begleitung, wie durch die Expertinnen und Experten des Sanitätshauses Schaible im Nordschwarzwald, an. Sie beraten und betreuen Betroffene mit fachlicher Kompetenz und viel Einfühlungsvermögen.

© Sanitätshaus Schaible GmbH

Meistens schon im Krankenhaus, spätestens jedoch mit Beginn der Reha-Phase, in der sich die Patientin oder der Patient an die neue Situation und ein Leben mit Prothese gewöhnen muss, beginnt die Arbeit des Sanitätshauses Schaible. Geschäftsführerin Dr. med. Sonja Schaible schildert erste Aufgaben ihres Teams der Orthopädietechnik: „Es ist wichtig, dass wir die Menschen kennenlernen und sehen, wie fit sie sind, wie ihr Leben vor der Amputation war, wie ihr Wohnumfeld und ihre Lebenssituation ist. Gleichzeitig versuchen wir schnell herauszufinden, welche Wünsche und Erwartungen es an die Prothese gibt und ob darüber hinaus weitere Hilfsmittel benötigt werden.“

Im ersten Schritt fertigt eine Orthopädietechnikmeisterin oder ein Orthopädietechnikmeister eine Interimsprothese. Diese vorläufige Prothese dient dazu, den Stumpf an eine dauerhafte Prothese zu gewöhnen und den Heilungsprozess zu unterstützen. „Sie hilft, so schnell wie möglich wieder mobil zu werden und alltägliche Aktivitäten aufzunehmen. Dies ist wichtig für die psychische und physische Genesung“, so Dr. med. Schaible. Außerdem kann sich der Stumpf in den ersten Monaten nach der Amputation erheblich verändern. Eine Interimsprothese passt sich diesen Veränderungen an und hilft, die endgültige Form zu stabilisieren. Den Anspruch des Sanitätshausteams, das die Prothesenversorgung betreut, beschreibt Dr. med Sonja Schaible: „Wir wollen mit einem guten Produkt Motivation und Begeisterung in dieser schwierigen Lebensphase entfachen und zeigen, was möglich ist.“

Ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Lebensqualität erreichen

Die Erfahrungen der Interimsprothese fließen in die Herstellung der Definitivprothese ein. Sie ist für den dauerhaften Einsatz konzipiert, besteht aus hochwertigem Material, bspw. aus Carbon, und zeichnet sich durch eine bessere Passform, höhere Funktionalität und mehr Komfort aus, was den natürlichen Bewegungsablauf erleichtert. Der Herstellungsprozess beinhaltet eine präzise Vermessung des Stumpfes und oft auch computergestützte Modellierung.

Viele Definitivprothesen sind mit fortschrittlicher Technologie ausgestattet, wie Mikroprozessor gesteuerten Gelenke, die natürliche Bewegungsabläufe simulieren. Neben der Funktionalität spielt das Aussehen eine Rolle. Prothesen können so gestaltet werden, dass sie dem natürlichen Erscheinungsbild des fehlenden Körperteils sehr nahekommen. „Wir legen großen Wert darauf, dass man aus dem Fundus an Möglichkeiten die individuell beste Auswahl trifft“, so Dr. Schaible. Dabei gilt es, auch den finanziellen Rahmen im Blick zu behalten, da die Krankenkassen die Kosten für die Prothesen übernehmen, je nach Fall sogar bis hin zur Spezialfertigung.

Die Definitivprothese ist ein entscheidender Schritt in der Rehabilitation nach einer Amputation. Sie ermöglicht es, ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Lebensqualität wiederzuerlangen. Damit die Menschen immer bestmöglich versorgt sind, bleibt der Kontakt zum Sanitätshaus Schaible auch nach Anpassung der Prothese bestehen. Es gibt regelmäßige Kontrolltermine, um zu prüfen, ob die Passteile gut sitzen, und Wartungsintervalle, gerade dann, wenn zur Prothese elektronische Passteile gehören. Auch Umstände können sich ändern, sodass das Sanitätshaus gebraucht wird, um zu beraten oder weitere Hilfsmittel wie bspw. einen Rollator oder Gehstock bereitzustellen, weiß Dr. Schaible: „Wir können schnell reagieren, weil uns Kundennähe sehr wichtig ist und wir dies mit neun Standorten im überwiegend ländlichen Raum abbilden.“

Das Sanitätshaus Schaible wurde 1946 vom Orthopädiemechaniker-Meister Hermann Schaible in Nagold gegründet. 1970 übernimmt der Sohn des Gründers, Hansgeorg Schaible, die Geschäftsführung. In den Folgejahren baut der diplomierte Volkswirt das Unternehmen deutlich aus und erhält ab 1978 Unterstützung durch seinen Bruder Rolf, der technischer Betriebsleiter wird. Seit 1998 steht Dr. med. Sonja Schaible, die Enkelin des Gründers und Tochter von Hansgeorg Schaible, an der Spitze. Sie führt in dritter Generation das Sanitätshaus mit inzwischen rund 100 Mitarbeitenden an neun Standorten im Nordschwarzwald sowie in Sindelfingen, Böblingen und Herrenberg. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier:
www.schaible-gmbh.de
facebook.com/schaiblegmbh

Das könnte Sie noch interessieren:

Kontakt zur Sanitätshaus Aktuell Magazin Redaktion

Folgen Sie unserem Magazin auf: