Pflege zu Hause
Selbstständig und unabhängig bleiben
Autorin: Susanne Hoffmann
So lange wie möglich daheimbleiben, das ist der Wunsch ganz vieler Menschen, wenn sie über das Älterwerden nachdenken. Die Gründe sind nachvollziehbar. Man bewahrt sich ein Stück Selbstständigkeit sowie Unabhängigkeit und ist in seiner gewohnten Umgebung. Dazu kommt, dass nicht jeder Mensch sich das Wohnen im Pflegeheim leisten kann. Gerwin Schroer vom Grenzland Sanitätshaus in Ahaus weiß, dass Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus dazu beitragen können, dass man auch hochbetagt oder mit mobilen Einschränkungen sein geliebtes Zuhause nicht verlassen muss.
Gut, wer frühzeitig erkennt, dass er sein Leben daheim mit Hilfsmitteln aus dem Sanitätshaus enorm erleichtern kann. Manchmal komme es vor, dass die Betroffenen dafür selbst im Sanitätshaus vorbeikommen und ihre Situation schildern oder um einen Termin für eine Wohnumfeldberatung bitten. Meistens sind es aber die Kinder der Betroffenen, in seltenen Fällen auch mal der Pflegedienst, die nachfragen. Das berichtet Gerwin Schroer, der gemeinsam mit seinen Eltern, seiner Schwester und seinem Schwager das Grenzland Sanitätshaus im Münsterland leitet. „Eine Wohnumfeldberatung ist sinnvoll, wenn mobile Einschränkungen bereits vorhanden sind, vielleicht wurde bereits ein Pflegegrad attestiert, oder wenn erkennbar ist, dass die Kräfte schwinden und die Beeinträchtigungen zunehmen“, so der Sanitätshausexperte. Dann wird ein Termin vor Ort vereinbart, den entweder die Technikerin oder der Techniker im Außendienst oder eine gelernte Pflegefachkraft, die im Sanitätshaus arbeitet, wahrnimmt. Das gesamte Wohnumfeld wird dabei in den Blick genommen. „Wir fangen an mit dem Eingangsbereich und prüfen, ob eine Rampe benötigt wird, gehen dann zu Küche und Esszimmer über und schauen, wie breit die Türen sind und wie gut man mit Rollstuhl oder Rollator fahren kann. Zuletzt prüfen wir im Bad, welche Hilfsmittel den Alltag erleichtern. Das kann bspw. ein Haltegriff, ein Duschstuhl oder eine Toilettensitzerhöhung sein.“
Pflegebetten haben deutlich mehr Vorteile
Eines der am häufigsten benötigten Hilfsmittel, neben dem Rollator, befindet sich im Schlafzimmer: das Pflegebett. Manchmal, so Schroer, müsse man Überzeugungsarbeit leisten, dass es sinnvoller als ein Einlegerahmen im Bett sei. „Selbstverständlich will man gerne so lange wie möglich im eigenen Bett oder im gleichen Bett wie der Partner liegen. Aber Pflegebetten haben deutlich mehr Vorteile“, argumentiert Schroer. Sie können auf eine Arbeitshöhe für die Pflegenden hochgefahren werden, verfügen über ein Seitengitter, das man absenken kann, und bieten die Möglichkeit, einen Patientenlifter zu nutzen. Zum Rollstuhl oder Rollator empfiehlt der Sanitätshauschef direkt auch eine Greifzange – und hat noch den Rat: „Teppiche und Läufer sind große Stolperfallen. Die sollten gänzlich entfernt werden.“ Am Ende einer Wohnumfeldberatung steht die technische Hilfsmittelempfehlung, auf der die benötigten Hilfsmittel aufgelistet sind. „Damit geht die bzw. der Betroffene oder Pflegeangehörige zur Ärztin oder zum Arzt, um unsere Vorschläge medizinisch überprüfen zu lassen. Wir kümmern uns anschließend um die Bereitstellung der Hilfsmittel und um die Abrechnung mit der Kasse.“ Wer sich bei der Auswahl für Standardmodelle entscheidet, leistet in der Regel eine geringe Zuzahlung. Viele Hilfsmittel gibt es zusätzlich in luxuriöseren und komfortableren Ausführungsvarianten wie etwa den Rollator aus Carbon oder Aluminium, der leichter und wendiger ist, oder ein hochwertiges Designpflegebett. „Die Nachfrage nimmt zu bei den Kundinnen und Kunden, die es sich leisten können“, beobachtet Schroer.
Beratung mit Feingefühl und Vertrauen
Sachkompetenz ist das eine, das die Kolleginnen und Kollegen vom Sanitätshaus mitbringen, wenn sie von den Betroffenen oder Angehörigen initiierte Wohnumfeldberatungen durchführen. Wichtig ist mindestens ebenso die Vertrauensbasis: „Wir dringen in persönliche, ja sogar intime Bereiche der Betroffenen ein. Damit sie dies zulassen und auch offen ihre Bedürfnisse schildern, müssen wir für ein gutes Vertrauensverhältnis sorgen. Da braucht es Geduld, Einfühlungsvermögen und auch ein Gespür, wofür sowie wieviel Beratung und Empfehlung gewünscht ist“, weiß Schroer, dem ein Selbstverständnis noch wichtig ist: „Durch Hilfsmittel im Sanitätshaus kann man im besten Fall Pflege ermöglichen und Pflege vereinfachen. Wir können nicht die pflegenden Angehörigen und Pflegedienste ersetzen.“
Das Grenzland Sanitätshaus im nordrhein-westfälischen Ahaus wird seit 2000 als eigenständiges Unternehmen von Familie Schroer geführt. Rund 90 Mitarbeitende betreuen an vier Standorten im Münsterland Kundinnen und Kunden in den Bereichen Reha- und Orthopädietechnik sowie Homecare. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier:
© Grenzland Sanitätshaus GmbH