Rund um den Rücken

Bewegung und Entspannung als Schlüssel zur Linderung

Autor und Autorin: Christian Sujata und Susanne Hoffmann

© istockphoto.com/Panuwat Dangsungnoen

In unserer modernen Gesellschaft verbringen wir einen Großteil unseres Tages sitzend – sei es bei der Arbeit, vor dem Fernseher oder im Auto. Gleichzeitig sind wir ständigem Stress ausgesetzt, der durch Zeitdruck und negative Nachrichten noch verstärkt wird. Diese Kombination aus Bewegungsmangel und Stress kann fatale Folgen für unseren Rücken haben.

Expertinnen und Experten sind sich einig: Bewegung ist oft die beste Medizin gegen Rückenschmerzen. Schon ein flotter Spaziergang oder eine Fahrradtour können Wunder bewirken. Diese Aktivitäten regen nicht nur den Kreislauf an, sondern stimulieren auch die Produktion von Gelenkschmiere. Für Menschen, die bereits unter Rückenbeschwerden leiden, empfehlen sich besonders gelenkschonende Sportarten wie Wandern mit Stöcken, Radfahren oder Schwimmen.

Regelmäßiges Training ist zudem ein effektiver Weg, um neuen Beschwerden vorzubeugen. Dabei sollte man das Aufwärmen nicht vergessen, insbesondere bei kälteren Temperaturen. Es ist wichtig, die richtige Balance zwischen Bewegung und Entspannung zu finden.

Stress spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass chronischer Stress entzündliche Prozesse im Körper verstärken und die Heilung verlangsamen kann. Um dem entgegenzuwirken, kann das Erlernen von Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung oder Meditation hilfreich sein.

Eine Kombination aus gezielten Therapien, geeigneten Hilfsmitteln und Änderungen im Lebensstil kann Betroffenen helfen, ihren Rücken zu stärken und den Alltag besser zu bewältigen. Es gibt verschiedene Ansätze, die Betroffene direkt oder indirekt umsetzen können, um ihre Rückengesundheit zu verbessern. Dazu gehören neben regelmäßiger Bewegung und Entspannungsübungen auch eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Verwendung von Rückenbandagen oder Einlagen bei Fehlstellungen sowie eine bewusste Haltungskorrektur im Alltag. SAM hat mit zwei erfahrenen Experten aus einem Sanitätshaus mit dem Lächeln über die richtige Therapie bei Rückenleiden gesprochen …

Starke Stützen für den Rücken

Andreas Bartsch, Mitglied der Geschäftsleitung beim Sanitätshaus Fendel & Keuchen, und sein Kollege Dominic Winkens, Vertriebsleiter und Orthopädietechniker, erklären im SAM-Interview, welche Rolle Rückenbandagen und -korsetts bei der Therapie von Rückenleiden spielen. 10 SANITÄTSHAUS

© Michael Bause

SAM: Rückenbeschwerden haben ganz verschiedene Ursachen. Worauf ist das Gros der Leiden zurückzuführen?

Dominic Winkens: Es gibt zwei Hauptgründe: Bewegungsmangel und Überlastung. Bewegungsmangel führt dazu, dass die Muskulatur geschwächt wird, wodurch der Rücken und andere Strukturen, wie z. B. die Knochen, stärker belastet werden. Dies kann Schmerzen verursachen und im schlimmsten Fall zu einem Bandscheibenvorfall führen. Überlastung entsteht, wenn manche Muskelgruppen zu wenig und andere zu stark beansprucht werden. Das Ergebnis sind typische Rückenschmerzen im Iliosakralgelenk oder im Lendenbereich, die viele Menschen kennen.

SAM: Wann sollte man zum Arzt oder ins Sanitätshaus?

Andreas Bartsch: Auf jeden Fall dann, wenn die Schmerzen nicht nach Tagen oder wenigen Wochen weggehen oder sogar schlimmer werden. Dann sollte man eine orthopädische Praxis oder eine Hausarztpraxis aufsuchen. Wir haben auch viele Betroffene, die zunächst zu uns kommen.

SAM: Was hat es für einen Vorteil, wenn man erst ins Sanitätshaus geht?

Andreas Bartsch: Es erspart meist nicht den Termin beim Arzt oder der Ärztin, aber wir können im Vorfeld durch Gespräche und eine Analyse herausfi nden, welches Hilfsmittel eine optimale Unterstützung bietet. Wir machen uns einen ganzheitlichen Eindruck vom Patienten oder der Patientin, hören uns an, wann die Beschwerden auftreten und wo der Schmerz sitzt. Dabei schauen wir auf die Füße, auf die Knie und gucken uns den Rücken ganz genau an. Anschließend können wir exakt beschreiben, welches Hilfsmittel wir empfehlen und wie das Rezept von der Arztpraxis ausgestellt werden sollte.

SAM: Welches Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus eignet sich wofür bei Rückenleiden?

Dominic Winkens: Wenn es an einer Fehlstellung der Füße oder ungünstiger Statik liegt, können Schuheinlagen die Haltung korrigieren und den Rücken entlasten. Handelt es sich um anhaltende Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich oder leichte muskuläre Verspannungen, kann eine leichte Rückenbandage gut für Entlastung sorgen und zurück zur Schmerzfreiheit führen. Bei einem eingeklemmten Nerv, bei Skoliose oder einem Bandscheibenvorfall, wo die Schmerzen vielleicht sogar schon mit Lähmungserscheinungen ins Bein ausstrahlen, bietet ein Korsett sich als stark stützend und korrigierend an.

SAM: Worauf muss man bei der Auswahl des Hilfsmittels achten?

Dominic Winkens: Man muss sich klar machen, dass es ein Hilfsmittel ist, das man längere Zeit im Alltag, auf der Arbeit oder beim Sport trägt. Es ist ein Zusatz, der viel hilft, den man aber auch spürt. Da ist natürlich einerseits Disziplin und Mitarbeit seitens des Patienten oder der Patientin erforderlich. Andererseits müssen wir im Sanitätshaus die Voraussetzung schaffen, dass die Hilfsmittel viel Tragekomfort bieten, perfekt sitzen und die schmerzenden Bereiche je nach Krankheitsbild gezielt stabilisieren, massieren oder entlasten. Da jeder Mensch individuell geschaffen ist und Beschwerdebilder sehr divers sind, müssen Bandagen und Korsetts bestmöglich angepasst werden. Und wir können durch regelmäßiges Überprüfen nachjustieren, gerade beim Korsett, wenn sich die Körperform und Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern.

SAM: Was sonst ist hilfreich für den Genesungsprozess?

Andreas Bartsch: Wir haben uns ein gut funktionierendes lokales Netzwerk aufgebaut mit engen Kontakten zu Arztpraxen, Physiotherapie- und Rehaeinrichtungen sowie Fitnessstudios. Dadurch können wir auf direktem Weg kommunizieren, uns abstimmen, Entscheidungen treffen und Empfehlungen für den Patienten oder die Patientin aussprechen.

Der Grundstein für das Sanitätshaus Fendel & Keuchen wurde 1945 gelegt. Mittlerweile führen es die Geschwister Janine und Karsten Keuchen in dritter Generation, zusammen mit Andreas Bartsch. Das Unternehmen mit 135 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hat seinen Firmenhauptsitz in Aachen und ist mit weiteren sieben Filialen in Aachen und Umgebung präsent. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfährst du hier:
www.keuchen.com
www.instagram.com/fendelundkeuchen_

 

 

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