In Bewegung mit Arthrose
Wirkungsvolle Hilfe durch Orthesen und Bandagen
Autor: Gunnar Römer

Die Arthrose ist eine echte Volkskrankheit. Eine Heilung gibt es bisher nicht, dafür aber sehr wirkungsvolle Hilfsmittel. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diesbezüglich viel getan. So sind die Orthesen und Bandagen von heute unauffällig und komfortabel. Durch ihre biomechanischen Eigenschaften verhelfen sie Betroffenen zu mehr Mobilität und einer effektiven Schmerzlinderung.
Fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann ab 65 Jahren ist von einer Arthrose betroffen. „Die Hauptmerkmale sind Schmerzen, Gelenkergüsse und Schwellungen“, weiß Sven Rohde, Geschäftsführer der Sanitätshaus Hofmann GmbH mit Hauptsitz in Schwerin. Der Experte berichtet von einer wachsenden Anzahl an Arthrose-Patientinnen und -Patienten, die sein Sanitätshaus aufsuchen. Das liegt nicht etwa daran, dass die Erkrankung häufiger auftritt: Vielmehr haben die Menschen heute einen anderen Anspruch an ihr Leben. Sie wollen länger aktiv sein und sich betätigen. So ist der 65-jährige Rentner, der sich auf einen Marathon vorbereitet, längst keine Seltenheit mehr.
Der aktivere Lebensstil veranlasst die Menschen, sich bereits früh Hilfe zu holen. „Da hat sich definitiv etwas im Bewusstsein verändert, denn früher kamen die Leute erst, wenn wirklich gar nichts mehr ging“, erinnert sich Sven Rohde, der heute Arthrose-Patientinnen und -Patienten zwischen 40 und 90 Jahren berät.
Starke Einschränkungen im Alltag ohne Behandlung
„Mit einer rechtzeitigen Hilfsmittelversorgung lässt sich rasch an Mobilität hinzugewinnen und Operationen können zumindest hinausgezögert werden“, sagt Rohde. Vor allem aber lassen sich Einschränkungen deutlich reduzieren und davon gibt es bei einer unbehandelten Arthrose reichlich. Im beruflichen Umfeld sind es vor allem Handwerkerinnen und Handwerker, die früher oder später betroffen sind. Hier sind insbesondere Fliesenlegerinnen und -leger und Dachdeckerinnen und -decker zu nennen, die aufgrund der großen Belastung der Knie häufig eine sogenannte Gonarthrose entwickeln. Jahrelange Büroarbeit oder Haushaltstätigkeiten können eine Handgelenksarthrose verursachen. Auch Sportlerinnen und Sportler bleiben nicht verschont. Sven Rohde erinnert in diesem Zusammenhang an Jörg Roßkopf, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister im Tischtennis. „Die ständig nach vorn gerichtete und gespreizte Körperhaltung beim Tischtennis führte hier zu einer Coxarthrose, also einer Arthrose im Hüftgelenk“, erläutert der Hilfsmittelspezialist.
Gezielte Behandlung sichert Lebensqualität
Die Hilfsmittelversorgung gehört elementar zur Therapie einer Arthrose. Hier hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel getan, das den Tragekomfort und die Akzeptanz enorm gesteigert hat. „Die Zeit der klobigen Bandagen und Schienen ist vorbei“, so Sven Rohde. Doch nicht nur optisch sind die Arthrose-Hilfsmittel heute nicht mehr mit früher zu vergleichen. So verfügen sie über biomechanische Wirkprinzipien, die zu einer sofortigen Entlastung der betroffenen Gelenke führen. Die Schmerzen lassen schnell nach und die Patientinnen und Patienten sind mobiler. Typische Hilfsmittel sind in frühen Stadien vor allem Bandagen und Orthesen. Bei der Kniearthrose können auch Einlagen viel bewirken.
„Die Hausärztinnen und -Ärzte müssen verstärkt eingebunden werden“
Anders als früher werden Hilfsmittel heute mit operativen Maßnahmen kombiniert. Die Gelenkchirurgie hat sich ebenfalls stark weiterentwickelt. „Teilgelenksprothesen, Knorpelzüchtung oder die Implantation von Knorpel sind hier nur einige Beispiele“, wie Sven Rohde verrät. Die Genehmigung von Hilfsmitteln durch die Krankenkassen ist in der Regel unproblematisch. Nicht immer übernommen, aber deswegen nicht weniger sinnvoll sind Alltagshilfen wie veränderte Besteckgriffe oder Strumpfanziehhilfen. Generell wünscht sich der Experte eine stärkere Einbindung der Hausärztinnen und -ärzte. Denn wenn erste Beschwerden auftauchen, geht kaum jemand sofort zur Fachärztin oder zum Facharzt. „In der allgemeinmedizinischen Praxis beginnt meist eine erfolgreiche Behandlung. Denn im Idealfall erfährt die Patientin oder der Patient bereits hier, wie viel man heute gegen die Arthrose und für ein aktives Leben tun kann“, lautet das Resümee von Sven Rohde.
Die Sanitätshaus Hofmann GmbH wurde 1893 gegründet und wird derzeit in der vierten Generation geführt. Derzeit sind 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Standorten in Schwerin, Parchim und Grevesmühlen beschäftigt. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier: www.sani-hofmann.de