In der Ruhe liegt die Kraft

Meditation

 

In unserer schnelllebigen, hektischen Zeit der Millionen Möglichkeiten brauchen wir dringend Pausen und Orte der Ruhe. Im Alltag scheint es sie kaum noch zu geben. In unserem Inneren jedoch können wir sie finden und auftanken, wann und wo immer wir wollen. Meditation hilft uns dabei.  

Autor: Jana Pajonk

Unsere Zeit wird immer schneller, sie verschlingt sich selbst. Wir sind ständig und überall verfügbar. Es gibt kaum noch Orte der Ruhe und des Rückzugs in unserem Leben. Denn überall ist WLAN, sind die Medien und Möglichkeiten. Und wir sind ständig unterwegs. Wenn nicht im Auto, Bus und Bahn, dann wenigstens in Gedanken. Wir versuchen abzuschalten, indem wir einschalten – den Fernseher, das Radio. Wir warten. Auf ein anhaltendes Gefühl der Zufriedenheit. Doch es stellt sich nicht ein. Also machen wir weiter und entfernen und immer weiter von uns selbst.

Wer bin ich? Was will ich? Diese Fragen sind schwer zu beantworten, so im Vorbeigehen. Wer sich selbst erkennen und seinen Weg finden will, muss anhalten. Meditation ist Anhalten und Beobachten.

Meditation ist „hip“

Ein Mensch im Lotussitz, schweigend in sich versunken – noch bis vor wenigen Jahren war das
eher ein exotisches Bild in der westlichen Welt. Heute pilgern täglich Hunderttausende zu
Yogakursen, an deren Anfang oder Ende fast immer eine Meditation steht. Kaum ein Gesundheitsmagazin, das noch nicht die wohltuende, nachhaltige Wirkung des „in sich Versinkens“ beschrieben hat. Manager meditieren, Wissenschaftler predigen ihre nachhaltige
Wirkung für die psychische Gesundheit.

Vipassana – Buddhas stille Meditation

Buddha soll es gewesen sein, der vor gut 2.500 Jahren für seine Schüler die wohl bekannteste Meditation entwickelte: Die „Vipassana-Meditation“. Sie ist heute sehr weit verbreitet und auch unter dem Namen „Achtsamkeitsmeditation“ bekannt. „Vipassana“ bedeutet so viel wie „klarer Blick“. Es geht darum, die Dinge wahrzunehmen, wie sie sind. Von außen betrachtet, sitzt der Meditierende bloß still da, 30 bis 60 Minuten. Aber versuchen Sie das mal! Setzen Sie sich dafür bequem hin, so dass Ihr Körper aufrecht ist. Am besten geht das mit einem Meditationskissen
oder einer Meditationsbank, die den Sitz auf dem Boden leicht erhöht. Und dann schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem. Beobachten Sie ihn. Sie fühlen, wie kühle Luft ein- und warme Luft ausströmt. Geübte Menschen können das über mehrere Minuten, ohne gedanklich abzuschweifen. Als Anfänger ist man meist schon während der ersten drei Atemzüge gedanklich abgelenkt beim Mittagessen, geht den letzten Abend im Kopf noch einmal durch oder versucht, eine anstehende Herausforderung gedanklich zu lösen. Das alles ist völlig normal. Und es zeigt, wie schwer es für uns ist, im Moment zu sein und die Dinge wahrzunehmen, wie sie wirklich sind.

Meditation kann und muss man üben

Meditation ist eine Praxis, die Übung braucht. Achtsamkeit muss trainiert werden wie ein Muskel. Sie baut sich erst langsam auf und nur eine gewisse Regelmäßigkeit sorgt für nachhaltige Erfolge. Doch diese Erfolge sind unheimlich kostbar. Aktuelle Studien belegen, dass Meditation bei Depressionen hilft, bei Angst, Stress und vielen weiteren psychischen Problemen, die wir alle heute mehr oder weniger ausgeprägt mit uns herumschleppen. Denn wenn es uns gelingt, unsere Aufmerksamkeit auch nur wenige Sekunden ganz dort zu lassen, wo wir gerade sind, beruhigt sich unser Geist. Er hält an. Und wir nehmen wahr: Da zieht es im Rücken, ist warm, ich habe Angst oder ich freue mich. All das können wir dann plötzlich ganz klar sehen und beobachten. Und in dem Moment, wo wir das können, wird uns bewusst, dass wir etwas
anderes sind, als all diese Gedanken und Gefühle. Wir sind mehr als das, was uns durch den Kopf geht! Und diese Erkenntnis und die tiefe Zufriedenheit, die einen dann durchströmt, sind unheimlich heilsam. Es ist ein großes „Ja“ zu allem, was ist, ohne etwas ändern zu wollen. Und genau daraus schöpfen wir Kraft.

 

Ideal für Einsteiger:Bewegungsmeditationen

In den 1960er und 1970er Jahren lebte in Indien ein spiritueller Meister namens Osho. Zu ihm kamen viele tausende Menschen aus Europa und Amerika, also der westlichen Welt, die auf der Suche nach Alternativen zum konsumorientierten Leben auf der Überholspur waren. Osho erkannte ihre rastlosen Gemüter – die bis heute in uns wohnen – und entwickelte aktive Formen der Meditation. Atemtechniken, Bewegungsabläufe und bioenergetische Übungen holen uns dort ab, wo wir sind: unterwegs. In diesen ersten Phasen der Bewegungsmeditationen lösen sich körperliche Verspannungen, psychische Blockaden und emotionale Staus. So kommen wir in einen Zustand, in dem wir anhalten können. Dann erst beginnt die eigentliche Meditation, eine spannende Entdeckungsreise zu uns selbst. Hier lernen wir, die Dinge zu sehen und zu akzeptieren, wie sie sind. Und das Beste daraus zu machen.

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