Mit Neuromodulationsanzug zurück ins Leben

Ein „Kleidungsstück“, das Spastiken mindern und Muskeln aktivieren kann

Autor: Christian Sujata

© Sanitäts- und Gesundheitshaus Carqueville GmbH

Der schwedische Chiropraktiker Fredrik Lundqvist hat eine bahnbrechende medizinische Innovation entwickelt: einen Anzug, der mittels Elektrostimulation Spastiken und Schmerzen bei neurologischen Funktionsstörungen lindert. Aktuelle Studien bestätigen die verbesserte Bewegungsfähigkeit bei Kindern und Erwachsenen. Diese Erfindung bietet neue Hoffnung für Millionen von Menschen weltweit, die unter Störungen des zentralen Nervensystems leiden, darunter Schlaganfallpatienten und -patientinnen, Multiple-Sklerose-Erkrankte und Betroffene von Infantiler Zerebralparese. SAM sprach mit Felix Carqueville, Geschäftsführer des Sanitäts- und Gesundheitshauses Carqueville in Thüringen, über seine Erfahrung bei der Versorgung mit dem Neuromodulationsanzug.

SAM: Herr Carqueville, welche Patientinnen und Patienten profitieren am meisten von diesem Anzug?

Felix Carqueville: Wir fokussieren uns auf MS-Patientinnen und -Patienten, da wir hier bei bestimmten Diagnosen und Symptomen das größte Potenzial sehen.

SAM: Und wann haben Sie das Hilfsmittel zum ersten Mal eingesetzt?

Felix Carqueville: Im Frühjahr letzten Jahres. Eine MS-Patientin aus Gera sprach uns gezielt darauf an, nachdem sie davon in der Sendung Galileo erfahren hatte. Wir haben den Anzug daraufhin in unser Sortiment aufgenommen.

SAM: Mit welchem Ergebnis?

Felix Carqueville: Es war fast wie in einem Werbevideo. Die Patientin kam im Elektrorollstuhl und verließ das Sanitätshaus zu Fuß über die Treppe. Es flossen sogar Tränen der Rührung.

SAM: Wie erklären Sie sich diese Wirkung?

© Christian Sujata

Felix Carqueville: Bei den meisten MS-Betroffenen hatten wir als Ergebnis die komplette Bandbreite von keinerlei Effekt über Schmerzlinderung bis hin zu sehr guten Ergebnissen. Bei dieser Patientin lag als Zusatzdiagnose eine hereditäre spastische Paraplegie vor. Und bei dieser Indikation entfaltet der Anzug eine besonders starke Wirkung. In diesem Fall so stark, dass die gesetzliche Krankenkasse erstmals die Kosten dafür als Einzelfallgenehmigung übernahm.

SAM: Gab es ähnliche Erfolge bei anderen Patientinnen und Patienten?

Felix Carqueville: Ja, wir hatten bald darauf weitere Fälle mit ebenso positiven Ergebnissen. Allen gemeinsam war die Zusatzdiagnose hereditäre spastische Paraplegie.

SAM: Wie lange muss der Anzug eigentlich getragen werden?

Felix Carqueville: Nur eine Stunde täglich, mit einer Nachwirkung von 24 bis 48 Stunden. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Nutzerinnen und Nutzer durch die wiedergewonnene Beweglichkeit auch intensiver Physiotherapie betreiben können. Dies führt zu einem besseren Allgemeinzustand und reaktiviert verlorene Funktionen.

© Ottobock SE & Co. KGaA

Seit seiner Gründung 1989 in Pörsdorf bei Gera hat sich das Sanitätshaus Carqueville zu einem führenden Anbieter in Thüringen und Sachsen entwickelt. Mit 21 Standorten und 7 Servicebereichen bietet das Familienunternehmen umfassende Lösungen für gesundheitliche Herausforderungen. Der Stammsitz in Töppeln bei Gera dient als modernes Zentrum für Versorgung und Beratung. Carqueville legt Wert auf persönliche Betreuung und maßgeschneiderte Produkte für alle Lebensphasen. Mit über 180 Mitarbeitenden setzt das Unternehmen auf ein familiäres Arbeitsumfeld, Aus- und Weiterbildung sowie die Förderung der Region, etwa durch soziale Projekte und Kunstinitiativen. Carqueville verbindet Tradition und Innovation, um Menschen ein Leben ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfährst du hier:
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