Carbon-Rollator unter fünf Kilogramm

Interview mit Erik Herschel von Rehaform über den Entstehungsprozess

 

Der Rollator ist eines der verbreitetsten Hilfsmittel überhaupt. Damit dieser einen idealen Reisebegleiter abgibt, muss vor allem das Gewicht stimmen. Leicht sollte er sein. Als besonders leicht wird ein Modell bezeichnet, das in Kürze auf den Markt kommt. Erik Herschel vom Sanitätshaus Aktuell-Mitglied Rehaform in Stralsund war an der Entwicklung beteiligt und erläutert im Interview mit dem SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN die Besonderheiten des neuen „Leichtgewichtswunders“.

Autor: Christian Sujata

SAM: Herr Herschel, gemeinsam mit Vertretern zweier weiterer Sanitätshäuser waren Sie mit dem reha team Berolina an der Entstehung und Konzeption des Rollators XEON beteiligt, der letzten Sommer auf den Markt gekommen ist. Können Sie uns erzählen, wie es dazu kam?

© Rehaform GmbH & Co. KG

Erik Herschel: Wir wurden zunächst von der Verbundgruppe Sanitätshaus Aktuell AG kontaktiert, die den Kontakt zum Hersteller aufgebaut hat. Ausgewählt wurden wir, weil wir zu den Mitgliedshäusern gehören, die bereits besonders viel Erfahrung in Zusammenhang mit Carbon-Rollatoren haben.

SAM: Was waren Ihre Erwartungen an dieses Gemeinschaftsprojekt?

Erik Herschel: Zunächst einmal waren wir uns sofort einig, dass das äußerst interessant ist. Ziel war unter anderem, dass dies ein Carbon-Rollator wird, der ausschließlich über die Sanitätshäuser mit dem lächelnden Gesicht bezogen werden kann. Was den Vorteil hat, dass irgendwelchen dubiosen Anbietern im Internet oder anderswo die Hände gebunden sind, diesen anzubieten oder gar beratungsfrei und unter Preis zu verramschen. Das gibt sowohl uns als vor allem auch unseren Kunden eine gewisse Sicherheit. Ein weiteres, uns sehr wichtiges, Ziel war es, gemeinsam mit dem Hersteller ein außergewöhnliches, herausragendes Hilfsmittel zu entwickeln.

© Sanitätshaus Aktuell AG

SAM: Können Sie ein paar Worte zum darauffolgenden Arbeitsprozess sagen?

Erik Herschel: Alle Beteiligten haben sich als Arbeitskreis das erste Mal in Iserlohn getroffen und zunächst einmal gemeinsam überlegt, was wir überhaupt erreichen wollen sowie was der geplante Rollator alles können soll. Meine beiden Kollegen und ich haben aus Sicht der Sanitätshausbranche resümiert, was aus unserer Erfahrung heraus wichtige Kundenaspekte für Carbon-Rollatoren sind. Über allem anderen stand als Kundenwunsch immer, dass der Rollator so leicht wie möglich sein sollte, da dieser verladen oder Treppen hochgetragen werden muss.

SAM: Das Gewicht spielt also die größte Rolle?

Erik Herschel: Definitiv. Ich würde sagen, aus Kundensicht macht das Gewicht bei der Kaufüberlegung 70 Prozent aus. Unser Carbon-Modell sollte also einerseits superleicht werden, andererseits alle Erwartungen, die der Kunde an ein hochwertiges Hilfsmittel hat, erfüllen.

SAM: Jetzt sind wir natürlich neugierig: Was bringt Ihr entwickelter Rollator auf die Waage?

Erik Herschel: Das Transportgewicht (ohne Tasche) des XEON liegt bei 4,9 Kilogramm und damit unter dem Gewicht seiner gängigen Carbon-Konkurrenten.

SAM: Gibt es weitere Besonderheiten, die dem Nutzer positiv auffallen würden?

Erik Herschel: Allerdings! Eine Besonderheit sind die inkludierten Reflektorscheiben an der spritzwassergeschützten Magnettasche, an den Handgriffen und am Rahmen, die dafür sorgen, dass der Rollatornutzer auch in der Dämmerung oder bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen ist. Uns ist somit der Spagat gelungen, den Sicherheitsaspekt mit einem sehr geringen Gewicht zu kombinieren.

SAM: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!

Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln in Stralsund erfahren Sie hier: www.rehaform.de

Das könnte Sie noch interessieren:

Kontakt zur Sanitätshaus Aktuell Magazin Redaktion

Folgen Sie unserem Magazin auf: