Entwicklung Mobilitätshelfer

„Funktionalität und Design der Mobilitätshelfer erreichen neue Dimensionen“

Interview

Das Sanitätshaus Beuthel in Wuppertal blickt auf eine über 125-jährige Tradition zurück. Das SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN sprach mit Inhaber Rüdiger Neumann über wegweisende Entwicklungen im Laufe der Zeit.

SAM: Herr Neumann, was hat sich in den letzten Jahrzehnten bei den Sanitätshäusern am meisten verändert?

Rüdiger Neumann: Das Sanitätshaus steht heute nicht mehr nur für „Krankheit“. Gesundheit, Prävention und Wohlfühlen sind Begriffe, die in unserer Gesellschaft mittlerweile große Rollen spielen. Immer bessere Materialien, leistungsfähigere Mechaniken und auch ein geändertes Kundenverhalten verlangen heutzutage ein hohes Maß an Kompetenz und Flexibilität. Das Sortiment wird ständig erweitert und den Bedürfnissen der Kunden angepasst. Ein kleines Beispiel: Mit einer Unterschenkelprothese aus unserem Hause, ist kürzlich ein Sportler die Hundertmeterstrecke in olympiarekordverdächtiger Zeit gelaufen.

© Sanitätshaus Beuthel

SAM: Wie sah das früher aus, insbesondere mit Hinblick auf die Mobilitätshelfer für gehandicapte oder alte Menschen?

Rüdiger Neumann: Früher standen weniger Rohstoffe zur Verfügung, somit mussten oft Kompromisse gefunden werden. Die Hilfsmittel wurden größtenteils noch aus Holz, Metall und Leder gefertigt, welche sich negativ auf das Gewicht auswirkten. Heute erreichen wir durch die moderne Verarbeitung von Kunststoffen und Leichtmetallen wie Titan ganz andere Dimensionen und können in der Funktonalität und im Design neue Meilensteine setzen. Einer der populärsten Mobilitätshelfer ist der Rollator.

SAM: Worin unterschieden sich die ersten Modelle von heutigen Rollatoren?

Rüdiger Neumann: Seit Anfang der 1990er Jahre ist der Rollator in Deutschland verbreitet. Das erste Modell, das wir geführt haben, war grün und schwer. Es hatte eine Einheitsbereifung und war auf Deutschlands Straßen noch eine Rarität. Heute ist der Rollator nicht mehr aus dem öffentlichen Bild wegzudenken – er verschafft vielen Menschen die nötige Mobilität. Es gibt Leichtgewicht-Rollatoren, dem Lieblingsfußballverein angepasste Modelle, Rollatoren mit Beleuchtung und sogar einen Rollator, der sich im Handumdrehen in einen Rollstuhl verwandeln lässt. Das alles war bei den ersten Rollatoren noch undenkbar.

SAM: Was sind die größten technischen Innovationen in der Sanitätshausbranche, die die Menschen mobiler machen?

Rüdiger Neumann: Zum einen war die Verwendung von Kohlefaserverbundstoffen (Carbon) ein großer Schritt in der Orthopädietechnik, um den Tragekomfort für den Anwender deutlich zu erhöhen. Zum anderen ergab sich durch den Einzug von mikroprozessorgesteuerten Passteilen in der Prothetik sowie Orthetik eine exaktere und vorhersehbarere Ansteuerung.

SAM: Was erwartet uns im Bereich Mobilitätshelfer noch in den nächsten Jahren?

Rüdiger Neumann: In der Zukunft erwartet uns beispielsweise in der Prothetik ein verbessertes äußeres Erscheinungsbild. Außerdem wird hier der technische Fortschritt auch weiter fortgeführt, so dass die Systeme funktionaler werden und immer besser die verlorene Extremität ersetzen.

SAM: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Mehr über die traditionsreiche Unternehmensgeschichte des Sanitätshauses Beuthel erfahren Sie unter: www.beuthel.de

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