Enterale Ernährung:

Wieder zu Kräften kommen

Wenn eine orale Aufnahme plötzlich nicht mehr möglich ist

 

Autorin: Susanne Hoffmann

Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen abnehmen oder stark an Gewicht verlieren, sodass es lebensbedrohlich werden kann. Häufig steckt eine organische Erkrankung oder psychische Störung wie etwa Demenz dahinter. Dann ist es wichtig, dass der Zustand der Mangelernährung diagnostiziert und behandelt wird. Neben Ärztinnen und Ärzten, Angehörigen und Pflegefachkräften sind Sanitätshäuser wichtige Anlaufstellen, um Mangelernährung mithilfe von Trink- und Sondennahrung entgegenzuwirken. Wie die Versorgung konkret aussieht, weiß Nikko Ruthe, Bereichsleiter Home Care im Düsseldorfer Sanitätshaus Koppetsch.

© Koppetsch GmbH

Kein Hunger, appetitlos oder freudlos bei der Nahrungsaufnahme, die Schmerzen verursacht oder schlichtweg nicht möglich ist? Es gibt verschiedene Gründe, dass Menschen keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Bei älteren Menschen ist die Ursache oft eine Demenzerkrankung, wie Nikko Ruthe vom Sanitätshaus Koppetsch weiß. „Menschen mit Demenz vergessen zu essen, was dauerhaft zu Gewichtsverlust führen kann. Aber auch Krebserkrankungen im Mund-Kiefer-Speiseröhren-Bereich verursachen solche Probleme beim Kauen oder Schlucken, wodurch feste Nahrung abgelehnt oder verweigert wird.“ Das sind die häufigsten Gründe, warum die Menschen so drastisch abnehmen. Beim Feststellen einer Mangelerscheinung, die lebensbedrohlich werden kann, verordnet die Ärztin oder der Arzt Trinknahrung. Diese hilft, Kalorien und wichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zuzuführen. Mit der Nahrungsverordnung via Rezept kommen die Betroffenen oder Betreuenden dann zum Sanitätshaus. „Wir schauen uns das Rezept an, sprechen über die Auswahl und berücksichtigen Vorlieben in Geschmack und Textur. Zusätzlich zur Trinkration für die nächsten Wochen erhalten unsere Kundinnen und Kunden Muster, damit sie ausprobieren können, was ihnen noch schmeckt und ein bisschen Abwechslung auf den Speiseplan bringt.“ Auch werden Hinweise zur Anwendung gegeben. So sollte die Trinknahrung, die nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu den klassischen Mahlzeiten anzusehen ist, immer über den Tag verteilt eingenommen werden. Zudem kommt es vor, dass es Unverträglichkeiten gibt. „Dann müssen wir die Versorgung anpassen. Erfreulicherweise ist die Auswahl an Trinknahrung groß“, ergänzt Nikko Ruthe.

Ernährung mit einer Magensonde

© Koppetsch GmbH

Wenn die Aufnahme von Nahrung nicht mehr oral über den Mund gewährleistet ist, z.B., wenn Menschen im (Wach-)Koma liegen, Mund oder Speiseröhre stark von bösartigen Tumoren befallen sind, eine schwere Demenzerkrankung, Schlaganfall oder Hirnschlag vorliegen und kognitiv keine Nahrungsaufnahme mehr möglich ist, wird im Krankenhaus eine Magensonde gelegt. So können die Menschen weiterhin ernährt werden. Das Sanitätshaus fungiert hier neben der Nahrungslieferung auch als Lieferant zur Erstversorgung nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Dabei wird alles an Zubehör wie bspw. Nahrungspumpe, Infusionsständer und Überleitungssystem zur Magensonde geliefert, um die künstliche Nahrungsaufnahme sicherzustellen. Auch Desinfektions- und Verbandsmaterial wird bereitgestellt.

Je nachdem, ob sich der Patient oder die Patientin zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung befindet, übernimmt das Fachpersonal vom Sanitätshaus auch die Einweisung. „Wir erklären, wie die Nahrungspumpe angeschlossen wird, wie sie funktioniert und worauf zu achten ist“, so Ruthe. In der Regel liefert das Sanitätshaus dann monatlich die benötigte Menge an Nahrung, die Überleitsysteme, Spritzen und das Verbandsmaterial. Regelmäßig wird gemeinsam mit dem Hausarzt oder der Hausärztin auch geschaut, ob der aufgestellte Ernährungsplan den Bedarfen entspricht. „Je nachdem, ob der Patient bzw. die Patientin zu- oder abnimmt, passen wir die Flüssignahrung über die Sonde an und heben oder senken die Kalorienanzahl. Wir sind über eine gewisse Zeit nah an den Menschen dran und begleiten gegebenenfalls auch eine Umstellung der enteralen Ernährung, weg von der Sonde hin zur Trinknahrung.“ Befriedigend und herausfordernd zugleich sei seine Arbeit, erzählt Nikko Ruthe. „Es geht immer darum, die individuell beste Lösung für die Menschen zu finden und ihnen zu helfen, zu Kräften zu kommen und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Am schönsten ist es, wenn wir zur vollständigen Genesung beitragen und die Umstellung auf eine normale Ernährung mit einleiten können.“

Das Sanitätshaus Koppetsch wurde 1961 von Horst-Hubert Jansen gegründet. 1992 übernahm Gerd-Peter Koppetsch das Unternehmen, dessen Leitung er 2011 an seinen Sohn weitergab. Zusammen mit seiner Schwester Julienne Koppetsch führt Pierre Koppetsch das Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitenden an zwei Standorten in Düsseldorf. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier:

www.koppetsch.de

facebook.com/Koppetsch.de

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