Frühversorgung für
dauerhaft mehr Lebensqualität
Orthesen für Kinder
Autorin: Susanne Hoffmann
Gut drei Prozent der Babys weisen Schädeldeformitäten auf. Verursacht durch ein zu langes Verharren in einer Position oder Ablegen auf der immergleichen Seite und Stelle. Flachkopf, Kurzkopf oder schiefer Kopf sind die Bezeichnungen für diese Schädelanomalien, die Eltern auffallen und die von einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin bei einer U-Untersuchung identifiziert oder fachärztlich diagnostiziert werden. Wenn es sich um schwerere Verformungen handelt, hilft dem Säugling ein Kopfhelm. Die Firma Kniesche Orthopädietechnik in Potsdam ist spezialisiert auf die Herstellung derartiger Cranialorthesen. Bei Henry Kniesche, Geschäftsführer und Orthopädietechnikmeister, informierten wir uns über die Helmtherapie sowie Skoliose-Korsetts und Fußkorrekturorthesen, mit denen junge Menschen früh die Weichen für dauerhaft mehr Lebensqualität stellen können.
Die Geburt eines Kindes ist ein sehr bewegendes und einschneidendes Ereignis, besonders für Eltern. Begleitet wird die Entwicklung ihres Nachwuchses von zahlreichen U-Untersuchungen, bei denen frühzeitig auch Störungen oder Fehlstellungen entdeckt werden können. Immer mal wieder fällt dann auch die Diagnose „asymmetrische Kopfverformung“. Ob die Deformation so schwerwiegend ist, dass sie mit Physiotherapie oder einer Cranialorthese behandelt werden muss, entscheiden Fachleute. In Potsdam, wo auch die Kniesche Orthopädietechnik von Henry Kniesche ansässig ist, werden Babys in der orthopädischen Fachklinik der Oberlinklinik untersucht: Der Schädel wird ausgemessen und wenn ein bestimmter Grad an Asymmetrie bestätigt wird, wird eine Orthese verordnet. „Wichtig ist, dass die Diagnose frühzeitig gestellt wird, denn die Therapie muss im ersten Lebensjahr stattfinden, bevor die Schädelknochen miteinander verbunden sind“, so Kniesche. In seinem Sanitätshaus wird schmerzfrei und ohne Berührung ein Kopfscan gemacht und die Orthese aus Kunststoff angefertigt. Manches Babyhelmchen wird auch im 3-D-Druck erstellt. Beide Varianten haben eine Polsterfütterung und können farbig und mit Mustern gestaltet werden. Vier bis sechs Monate muss das Baby den Helm tragen, 23 Stunden am Tag. „Alle vier Wochen schauen wir uns an, wie der Schädel wächst. Wir passen den Helm an und schleifen die Form des Helmes nach, damit sich allmählich die gewünschte Kopfsymmetrie einstellt“, so Kniesche, der begleitend Übungen in der Physiotherapiepraxis empfiehlt. Damit die Krankenkasse die Kosten für eine Helmtherapie übernimmt, bietet Kniesche OT Unterstützung in der Begründung an, vermisst und dokumentiert. „Voraussetzung ist ein Mindestmaß von 1,3 cm Asymmetrie im Kopfdurchmesser.“
Skoliose-Korsett und Fußkorrekturorthesen
Auch in späteren Jahren treten bei Kindern oder Jugendlichen immer mal körperliche Fehlstellungen auf, die frühzeitig erkannt, dauerhaft korrigiert werden können. So beispielsweise Skoliose, wovon Mädchen im Teenageralter deutlich häufiger betroffen sind als Jungs. Dabei handelt es sich um eine Verkrümmung oder Fehlstellung der Wirbelsäule, die sich, je nach Arztbefund und Röntgenergebnis, via Physiotherapie oder mithilfe eines Skoliose-Korsetts korrigieren lässt. Das Korsett fertigt das Sanitätshaus nach dem Scan aus Kunststoff an. „In der Regel müssen die Korsetts rund um die Uhr bzw. 23 Stunden getragen werden. Alternativ machen wir auch mit Nachtkorsetts gute Erfahrungen. Über wie viele Jahre hinweg das Korsett nötig ist, ist von Fall zu Fall verschieden“, so Henry Kniesche, dem noch ein anderes Thema bei Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt: die Achillessehnenverkürzung, bedingt durch ein Muskelungleichgewicht im Fußbereich. „Entweder eine ärztliche Untersuchung ergibt die Diagnose oder man merkt selbst, dass der Fuß sich in die eine Richtung deutlich besser als in die andere bewegen lässt, dass der Fuß beim Laufen nach innen dreht oder man nur auf dem Vorfuß läuft, während die Ferse schwebt.“ Korrigiert wird dies mit einer Fußkorrekturorthese, die nachts über mehrere Monate oder ca. ein Jahr getragen wird. „Die Hilfsmittel sind da. Es muss nur frühzeitig erkannt werden, wo Fehlstellungen vorliegen. Dann können wir auch dank guter interdisziplinärer Zusammenarbeit erfolgreich helfen“, so Henry Kniesche.
Kniesche Orthopädietechnik mit Stammhaus in Potsdam und drei weiteren Niederlassungen wurde 1999 von Lutz Kniesche und Peter Riedel gegründet. 2011 übernahm Henry Kniesche die Kniesche Orthopädietechnik und beschäftigt heute rund 40 Mitarbeitende. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier: