Mobilität ist die beste Prophylaxe
In Bewegung bleiben trotz Sturzrisiko!
Autorin: Carolin Oberheide
Wenn Mobilität, Muskelkraft und Knochendichte nachlassen, kann ein bloßes Stolpern schnell zu schweren Verletzungen führen. Gerade für ältere Menschen ist daher die Angst vor einem Sturz groß. Heike Ostländer ist im Außendienst Care bei BBmedica in Aachen tätig und leitet Schulungen zur Sturzprophylaxe. Sie beseitigt Stolperfallen im häuslichen Umfeld und kennt Hilfsmittel, die einen Sturz abfedern, wodurch im besten Fall ein Oberschenkelhalsbruch, Hautverletzungen, Verstauchungen oder Prellungen vermieden werden können.
Wer nur sitzt, stürzt auch nicht. Das klingt logisch, doch kann zu einem fatalen Trugschluss werden, denn regelmäßige Bewegung ist wichtig. Das bestätigt auch Heike Ostländer, die nebenberuflich Yoga- und Pilates-Unterricht gibt. Sie ist überzeugt: „Man kann sich auch im Alter beweglich halten. Wer Koordination, Balance und Muskelkraft trainiert, fällt seltener und häufig auch ohne schwere Folgen.“ Im häuslichen Bereich sei die profane Teppichkante die häufigste Sturzursache, die Heike Ostländer bei Wohnungsbegehungen auffällt. Im Außendienst begutachtet sie Wohnsituationen und berät allein lebende Seniorinnen und Senioren, Pflegekräfte und pflegende Angehörige zu passenden Hilfsmitteln.
Alltagshelfer für die Sturzprophylaxe
„Eine häufige Gefahrensituation für sturzgefährdete Menschen ist das Aufstehen aus dem Bett“, erklärt Heike Ostländer. Sie empfiehlt ein höhenverstellbares Modell, das es ermöglicht, den Winkel der Beine optimal auf die Patientin oder den Patienten abzustimmen, sodass er oder sie beim Aufsetzen der Füße den Boden berührt. „Patientinnen und Patienten sowie Pflegenden zeige ich beispielsweise, wie sicheres Aufstehen aus dem Bett oder einem Sessel funktioniert oder wie sie einen Rollator optimal nutzen.“ Auch Hilfsmittel sind eine große Unterstützung – seien es eine Toilettensitzerhöhung, Handgriffe, ein Hocker mit Rückenlehne vor dem Waschbecken oder eine Sturz- oder Klingelmatte vor dem Bett. Diese federt den Fall etwas ab und sendet bei Bedarf ein Signal an das Schwesternzimmer oder Pflegende im Haus, sobald die sturzgefährdete Person aufsteht. Für eine Polsterung des empfindlichen Beckens sorgen Hüftprotektoren-Hosen mit losen oder festen Elementen an der Seite.
Was tun bei einem Sturz?
Doch trotz aller Hilfsmittel und Vorsichtsmaßnahmen – ein Sturz ist nie ganz zu verhindern und auszuschließen. „Liegt ein Mensch am Boden, ist es wichtig, dass er weiß, wie er wieder auf die Beine kommt. Das Aufstehen mithilfe eines Rollators birgt Risiken und ist nicht ungefährlich. Besser eignen sich verschiedene Techniken der Kinästhetik, die ich mit Kundinnen und Kunden einübe. Hier ist es wichtig, dass der Pflegebedürftige die Kraft aus den Beinen für die Aufstehbewegung nutzen kann. Das Skelett wird gezielt belastet, das Gewicht soll nach unten in Richtung der Füße fließen. Kann die Patientin oder der Patient nicht eigenständig stehen, empfiehlt sich eher ein Patientenlifter”, erklärt Heike Ostländer. Doch nicht immer ist es möglich, allein aufzustehen, schon gar nicht, wenn die Person sich verletzt hat. Dann hilft es, wenn sie einen Notrufknopf am Handgelenk oder um den Hals trägt. Dieser ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich, sodass er auf Wunsch mit einem Pflegedienst oder den engsten Angehörigen verbunden sein kann. Ein solcher Knopf erlaubt es älteren Menschen, länger selbstständig und unabhängig in ihrer Wohnung zu bleiben.
Angst vor einem erneuten Sturz
Ein Sturz hat allerdings nicht nur physische Folgen, sondern auch psychische. Heike Ostländer weiß: „Wer einmal die Erfahrung gemacht hat, ist verunsichert und hat Angst vor einem erneuten Sturz. Häufig vermeiden Betroffene sogar die Bewegung und verlassen das Haus nicht mehr.“ In der Folge beginnt ein Teufelskreis, denn je weniger sich eine Person bewegt, desto mehr nehmen die Bewegungsfähigkeit und die Muskelkraft ab, sodass sich das Sturzrisiko weiter erhöht. Besonders bei Krankheiten, welche die Bewegungsfähigkeit beeinträchtigen, z. B. Parkinson, Multiple Sklerose, Inkontinenz, Demenz, Depression, Nervenkrankheiten oder Blutdruckstörungen, hilft gezieltes Bewegungstraining dabei, nicht nur die Muskulatur und das Gleichgewicht zu stärken, sondern auch das Selbstbewusstsein.
1989 gründeten Axel Bleeck und Martin Brandt die Firma BB medica als Rundum-Versorger für Ärztinnen und Ärzte mit Sprechstundenbedarf, medizinischen Geräten, Praxisausstattungen, Praxis- EDV und Dienstleistungen wie Hygieneberatungen und Qualitätsmanagement. Vor ca. 15 Jahren sind die Bereiche Homecare und Reha dazugekommen und damit die Versorgung pflegebedürftiger Menschen sowie aller, die damit befasst sind. Heute beschäftigt das Unternehmen in seinen Aachener Niederlassungen 178 Mitarbeitende. Seit der Gründung hat sich der Geschäftsbereich von BB medica stetig erweitert, die Philosophie ist jedoch konstant geblieben: Qualität vor Quantität und Individualität vor Massenabfertigung. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier:
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