Orthopädieschuhtechnik

Perfekte Kombination aus handwerklicher Präzensision und modernster Technik

Bevor orthopädische Schuhe angefertigt und getragen werden können, müssen der betroffene Fuß und die Extremitäten genauestens ausgemessen werden. Kleinste Abweichungen können den therapeutischen Effekt ins Gegenteil umkehren. Gerade bei Diabetikern kann dies verhängnisvolle Folgen haben. Das Vitalzentrum Kühlmuss & Grabbe in Detmold ist unter anderem auf die diabetische Schuhversorgung spezialisiert und bietet seinen Kunden moderne Gangbild-Analysen.

Autor: Gunnar Römer

© Kühlmuss & Grabbe GmbH

Unsere Kunden legen zunehmend Wert auf den modischen Aspekt“, sagt Marcus Ptok, Orthopädieschuhmacher-Meister im Vitalzentrum Kühlmuss & Grabbe. Orthopädische Schuhe sind ein Thema aller Altersklassen, sollen aber möglichst nicht auffallen. Kleinkinder beispielsweise kommen mit typischen Fehlstellungen, Diabetiker benötigen hingegen eine zertifizierte Schuhversorgung, um Schäden an den Füßen zu vermeiden.

Moderne Messverfahren sichern passgenaues Schuhwerk

Orthopädische Schuhe müssen genau angepasst werden. Dies ermöglichen präzise Messverfahren, wie der klassische Fußscan, bei dem ein digitales Bild erstellt wird. „Wir messen zusätzlich von Hand mit dem Maßband“, erklärt Ptok. Um eine optimale Aufbettung der Fußsohle zu gewährleisten, wird mittels Trittschaum ein Abdruck erstellt. Aktuell führt das Sanitätshaus einen modernen 3-D-Scanner ein, mit dem zusätzlich das gesamte Bein bis zu den Leisten abgebildet werden kann.

Nicht zum Standardprozedere gehörend, aber unter Kunden und Sportlern zunehmend gefragt ist die erweiterte Bewegungsanalyse auf einem Laufband. Sehr feine Sensoren messen dabei die Druckverhältnisse im Schuh, während der Kunde in Bewegung ist. Das Besondere daran: Die Sensoren sind derart empfindlich, dass keine Messsohle im Schuh getragen werden muss. Marcus Ptok erinnert sich: „Anfangs war ich skeptisch, ob das funktionieren kann. Heute weiß ich: Es funktioniert wirklich und ermöglicht uns, dem Kunden auf einem Bildschirm zu zeigen, wie sehr sich die Verhältnisse für den Fuß verändern, wenn nur das optimale Schuhwerk getragen wird“, so der Orthopädieschuhmacher. Zusätzlich wird das Gangbild mit einer Kamera aufgezeichnet. Ein Service, den nicht nur Athleten regelmäßig in Anspruch nehmen, um ihr Laufverhalten zu optimieren.

Zertifiziertes Schuhwerk schützt Diabetikerfüße

© Kühlmuss & Grabbe GmbH

An orthopädische Schuhe für Diabetiker werden besondere Ansprüche gestellt. Das fängt bereits damit an, dass auch das versorgende Sanitätshaus in der diabetischen Schuhversorgung zertifiziert sein muss. „Wir Orthopädieschuhmacher müssen einen speziellen Kurs in Ausbildungszentren besuchen und eine Prüfung ablegen“, erklärt Marcus Ptok. Ebenfalls zertifiziert sein müssen alle verwendeten Materialien, die direkten Kontakt mit dem Fuß haben.

Um Druckstellen zu vermeiden, sollte die Anzahl an Nähten im Fußbereich auf ein Minimum reduziert werden. „Voraussetzung ist auch die sogenannte diabetische Fußbettung, die sich durch ihre Sandwichbauweise auszeichnet“, erklärt Ptok. Dabei kommen mehrere Materialschichten zum Einsatz, die von außen, der Kontaktstelle zum Boden, nach innen, der Auflagefläche des Fußes, immer weicher werden. „Im Zusammenhang mit Diabetikern bekommen wir es oft mit dem Charcotfuß zu tun, da ist optimal abgestimmtes Schuhwerk unverzichtbar“, so der Experte.

Nicht jeder Diabetiker braucht orthopädisches Schuhwerk

Längst nicht jeder Diabetiker braucht orthopädische Schuhe. Entscheidend ist die Gefahr von Komplikationen, wie eine verminderte Sensibilität, Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen. Meistens steigt das Risiko mit dem Beginn der diabetischen Neuropathie. Die Wundheilung korreliert mit dem Langzeitblutzuckerwert HbA1c. „Wir machen die Erfahrung, dass je niedriger dieser Wert ist, desto besser ist die Wundheilung“, resümiert Marcus Ptok. Das vorrangige Ziel der diabetischen Schuhversorgung ist aber dasselbe wie bei anderen Indikationen: Dem Patienten eine bestmögliche Lebensqualität und möglichst ohe Mobilität zu sichern. In vielen Fällen geht dies nur mit orthopädischen Schuhen, weswegen diese bei entsprechender Indikation auch von den Krankenkassen übernommen werden. Keine Kassenübernahme braucht es beim Fuß-Erlebnisparcours, den das Vitalzentrum seinen Gästen bei Events anbietet. Hier können die Besucher erleben, was kaum noch jemand kennt: Einmal bewusst barfuß über Stroh, Rindenmulch oder Sand laufen. „Gerade beim Stroh erinnern sich viele ältere Herrschaften an ihre Kindheit.“ Der Fuß ist also auch ein wichtiges Sinnesorgan. Dies gilt es zu schonen. Bei Bedarf auch mit orthopädischen Schuhen.

Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie auf der Seite: www.vitalzentren.com

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