Tipps für einen gesunden Schlaf

und eine erholsame Nacht

„Wie man sich bettet …

 

© Andreas Müller

… so liegt man”, sagt der Volksmund. Und tatsächlich spielen die richtige Matratze und das richtige Kissen eine Rolle beim gesunden Schlaf. Sie sind etwas Individuelles. Denn besonders wichtig ist es, die persönliche Schlafposition zu beachten. Es macht einen Unterschied, ob jemand Bauch-, Rücken- oder Seitenschläfer ist. Dazu Andreas Müller, Geschäftsführer beim reha team Gießler in Albstadt: „Wir beachten neben dem Liege- und Schlafverhalten auch das persönliche Empfinden, also ob jemand eher weich oder hart schläft. Die Stützfähigkeit des Kopfkissens ist wichtig, da sie dem Kopf Halt bietet, um die Hals- und Nackenmuskeln nicht zu überdehnen. Hier berücksichtigen wir auch eventuelle Wirbelsäulenerkrankungen.“ Ein besonderer Service: Die Produkte können 30 Tage im eigenen Bett getestet werden.

Autorin: Andrea Behnke

Ins Bett gehen, sofort einschlafen – und morgens, wenn der Wecker schellt, freudig in den Tag starten: Für viele Menschen ist das eine Wunschvorstellung. Barbara E. kennt es nur zu gut. Selbst wenn sie müde ist, schläft sie nicht durch. „Richtig lange und richtig tief schlafen kann ich nicht mehr“, stellt die 47-jährige fest. Daher fühlt sie sich morgens oft unausgeruht und steht häufig mit Kopfschmerzen auf.

Massenphänomen Schlafstörungen

Schlafstörungen sind längst zur Volkskrankheit geworden, weiß Dr. Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum. „Rund sechs Prozent der Betroffenen müssen behandelt werden“, sagt er. Wer vier Wochen lang drei Mal pro Woche schlecht ein- oder durchschläft, sollte zum Arzt gehen, so sein Rat. Der erste Weg führt zum Hausarzt, dann zum Facharzt und zum Schluss in ein Schlaflabor zur Diagnostik. „Dort schließen wir organische Ursachen aus“, sagt Dr. Hans-Günter Weeß. Unter anderem werden Hirnströme, die Atmung und der Sauerstoffgehalt im Blut gemessen.

Unterschiedliche Ursachen für schlaflose Nächte

Auch Barbara E. war schon bei mehreren Ärzten. Unter anderem bei Hals-Nasen-Ohrenärzten, da sie auch schnarcht. Von einem Arzt hatte sie ein Schlafgerät bekommen, um eine Schlafapnoe, also nächtliche Atemaussetzer, auszuschließen. Außerdem hat sie ein Schlafprotokoll angelegt. Eine schiefe Nasenscheidewand hat ein Arzt festgestellt. Und sonst – nichts. Lediglich eine Aufbiss-Schiene hat sie von ihrer Zahnärztin bekommen. Dennoch: „Wenn ich überhaupt mal sieben Stunden am Stück tief schlafe, bin ich froh. Denn das ist selten“, sagt sie.

Auch „falsche“ Angewohnheiten können Schlaf kosten

© Dr. Hans-Günter Weeß

Nicht jede Schlafstörung hat organische Ursachen. Schichtarbeiterinnen und –arbeiter zum Beispiel sind häufig betroffen, weil sie oft schlafen müssen, wenn es hell ist. Das mag die innere Uhr nicht. Ähnliches kennen Eltern mit kleinen Kindern: Wird man nachts oft geweckt, bleibt der Schlaf über lange Zeit leicht, man wacht auf. Und tagsüber Schlaf „nachzuholen“, klappt nur selten. Aber auch falsche Angewohnheiten können Schlaf kosten. „Ein typisches Beispiel ist es, vor dem Fernseher einzuschlafen und dann erst mitten in der Nacht ins Bett zu gehen“, sagt Dr. Hans-Günter Weeß.

Unter Druck schläft es sich schlecht

Viele Menschen können heutzutage nur noch schlecht abschalten – was ebenfalls Auswirkungen auf den Schlaf hat. Nimmt man seine Probleme mit unters Federkissen, ist man angespannt. Und angespannt kann man nicht einschlafen. Zuletzt kommt ein Kreislauf ins Spiel: Man geht müde ins Bett und will unbedingt schlafen. Das setzt einen so unter Druck, dass man erst recht nicht einschlafen kann. Ein Ringen um den Schlaf ist die Folge. „Um schlafen zu können, muss man entspannt sein“, so der Schlafexperte. „Körperlich und emotional.“ Unmittelbar vor dem Zubettgehen sollte man daher alles vermeiden, was auf- und anregt. Bis kurz vorm Schlafen noch am Computer zu sitzen oder Actionfilme zu gucken, ist nicht schlaffördernd. Problemgespräche sollte man auch lieber tagsüber führen als zur Schlafenszeit. Kurzum: Alles, was den Schlaf stören könnte, sollte man versuchen, auszublenden.

Letzte Rettung: Professionelle Schlaftherapie

Manchen Menschen hilft es, Entspannungstechniken zu erlernen und anzuwenden. Zum Beispiel die Muskelentspannung nach Jacobsen, bei der tatsächlich jede Faser des Körpers zur Ruhe kommt. Hilfreich können auch Fantasiereisen sein. Oder ein bewusstes Ein- und Ausatmen, bestenfalls auf Balkon oder Terrasse. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen das alles nicht reicht. Da kann eine professionelle Schlaftherapie angebracht sein. Unter Anleitung, zumeist in einer Gruppe, trainieren Schlaflose schlafförderliche Verhaltensweisen und innere Einstellungen, um wieder zu erholsamen und gesundem Schlaf zu kommen. „Schlafen kann man wirklich lernen“, sagt Dr. Hans-Günter Weeß.

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