„Weg mit den Barrieren!“

Interview mit mit Dr. Reinhold Hemker, dem Vorsitzenden des VdK-Kreisverbandes Steinfurt

 

Der VdK Deutschland e.V. (1950 unter dem Namen „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“ gegründet) ist der größte Sozialverband des Landes. Mit seiner neuen Kampagne fordert der VdK, dass durch klare gesetzliche Regelungen Wohnungen, Verkehrsanlagen und -mittel sowie alle privaten Güter und Dienstleistungen endlich für alle zugänglich werden. Das SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN sprach darüber mit Dr. Reinhold Hemker, dem Vorsitzenden des VdK-Kreisverbandes Steinfurt.

Autor: Christian Sujata

SAM: Herr Hemker, was bedeutet für Sie Barrierefreiheit?

Reinhold Hemker: Das bedeutet für mich, dass alle Aspekte unseres Lebens so gestaltet sein müssen, dass sie die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigen und damit auch von Menschen mit dauerhaften körperlichen, seelischen, kognitiven oder Sinnesbeeinträchtigungen genutzt werden können.

SAM: Sollte Barrierefreiheit in Ihren Augen also selbstverständlich sein?

Reinhold Hemker: Ja, denn Barrierefreiheit ist ein Menschenrecht. Wann immer Menschen auf Hindernisse stoßen, bleibt ihnen die volle Teilhabe an der Gesellschaft verwehrt und damit ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden, eine freie Berufswahl oder die Gestaltung der Freizeit nach ihren Interessen.

SAM: Wer würde davon profitieren?

Reinhold Hemker: Nicht nur Menschen mit Behinderung profitieren, sondern auch Ältere, Kinder, Eltern und alle, die zeitweise in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Wohnungen und öffentliche Gebäude, Verkehrsmittel sowie alle privaten Güter und Dienstleistungen müssen endlich so gestaltet werden, dass sie für alle zugänglich sind. Es braucht einheitliche Vorgaben mit verbindlichen Fristen, Kontrollen und Sanktionen sowie eine entschiedene Förderung durch Bund, Länder und Kommunen.

SAM: Warum geht Barrierefreiheit jeden von uns an?

Reinhold Hemker: Weil wir alle von heute auf morgen darauf angewiesen sein können. Nur vier Prozent der Behinderungen sind angeboren, aber schon 25 Prozent der Erwachsenen ab 18 Jahren sind dauerhaft in ihrem Alltag eingeschränkt, durch Krankheiten oder chronische Beschwerden. Tendenz steigend.

Weitere Informationen zur VdK-Kampagne „Was ist Barrierefreiheit“ erfahren sie auf der Seite: www.weg-mit-den-barrieren.de

© EMS RUHR GmbH

Das könnte Sie noch interessieren:

Kontakt zur Sanitätshaus Aktuell Magazin Redaktion

Folgen Sie unserem Magazin auf: