Aktiv für einen gesunden Rücken

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Bandagen, Orthesen und der Wert präventiver Maßnahmen

 

Autorin: Susanne Hoffmann

Es klingt so einfach und dennoch muss der innere Schweinehund erst mal überwunden werden und sich eine gewisse Routine durchsetzen: Rechtzeitig Rückenleiden vorbeugen, indem man, am besten täglich, fünf bis zehn Minuten investiert, um seine Muskeln zu stärken. Dominik Scheer, Orthopädietechniker-Meister und Geschäftsführer des Sanitätshauses Mönks + Scheer am Niederrhein, wird nicht müde, diesen Tipp seinen Kundinnen und Kunden zu geben, ganz gleich, aus welchen Gründen sie das Sanitätshaus aufsuchen. Häufig kommen diejenigen zu ihm mit akuten oder chronischen Rückenleiden, die dann eine Orthese oder Bandage benötigen.

SAM: Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der Bevölkerung. Mit welchen Formen oder Ursachen von Rückenleiden kommen die Menschen typischerweise zu Ihnen ins Sanitätshaus?

© Mönks + Scheer GmbH

Dominik Scheer: Wir unterscheiden zwischen denen, die aufgrund degenerativer Veränderungen oder wegen muskulärer Disbalancen akute oder chronische Rückenprobleme haben. Zur ersten Gruppe gehören vor allem Menschen mit Bandscheibenvorfall, aber auch mit Wirbelkörperbrüchen bei Osteoporose oder Überlastungsfrakturen. Die muskuläre Disbalance beschreibt ein Ungleichgewicht zwischen Muskelgruppen, die zu schwach, verkürzt oder zu stark angespannt sind. Das kann ebenfalls zu erheblichen Beschwerden führen.

SAM: Zu welchem Zeitpunkt im Verlauf der Beschwerden werden Sie typischerweise eingeschaltet?

Dominik Scheer: In der Regel suchen uns die Patientinnen und Patienten mit der ärztlichen Verordnung für eine Bandage oder Orthese auf. Beim akuten Banscheibenvorfall braucht man schnell etwas stark Entlastendes, das gut stützt und stabilisiert wie eine Orthese. Eine Bandage hingegen wird eher getragen, wenn es sich um längerfristige, chronische oder leicht akute Beschwerden handelt. Auslöser für diese Art von Rückenschmerzen können falsches und langes Sitzen, falsches oder schweres Heben sein.

SAM: Welche Schritte unternehmen Sie, um das passende Hilfsmittel für die jeweilige Patientin oder den Patienten auszuwählen und individuell anzupassen?

Dominik Scheer: Wir prüfen zunächst das Rezept und sprechen mit den Betroffenen, um ihren Alltag und ihre beruflichen Anforderungen besser zu verstehen – also wann und wie das Hilfsmittel getragen wird. So entsteht ein ganzheitliches Bild. In den meisten Fällen können wir bei starren Orthesen oder elastischen Bandagen auf bewährte Konfektionsmodelle zurückgreifen, die wir individuell anpassen. Nur wenn die Körperform stark von der Norm abweicht, fertigen wir eine Maßversorgung an. Das zeichnet uns aus, dass wir unser Handwerk beherrschen und für jeden Bedarf die passende Lösung finden.

SAM: Welche konkreten Wirkungen und Funktionen übernehmen Bandagen oder Orthesen bei Rückenbeschwerden?

Dominik Scheer: Sie wirken unterstützend und schmerzlindernd, können stabilisieren, Halt geben, die Körperhaltung korrigieren, sanften Druck ausüben, um die Durchblutung zu fördern und Verspannungen zu lösen. Und sie erinnern an eine rückenfreundlichere Haltung.

SAM: Über welchen Zeitraum hinweg muss oder sollte ein solches Hilfsmittel getragen werden – und welche ergänzenden Maßnahmen sind dabei sinnvoll?

Dominik Scheer: Manche müssen die Bandage nur tagsüber oder wenn sie die Wirbelsäulenmuskulatur stark beanspruchen tragen. Das kann durchaus über einen längeren Zeitraum oder dauerhaft und punktuell sein. Bei einem akuten Bandscheibenvorfall hingegen trägt man die Lendenwirbelorthese meist wenige Wochen. Ganz wichtig ist parallel Bewegung. Oft wird begleitend Physiotherapie verschrieben. Danach sollte man dranbleiben und weiter Übungen für die Rückengesundheit machen.

SAM: Was sollten Anwenderinnen und Anwender bei der Pflege ihrer Bandage beachten, damit diese möglichst lange funktional und hygienisch bleibt?

Dominik Scheer: Unsere Bandagen sind medizinisch wirksam und von hoher Qualität. Damit sie lange halten und ihre Funktion bewahren, empfehlen wir schonende Handwäsche mit Feinwaschmittel, kein Schleudern, keinen Trockner, nicht auf der Heizung oder in der Sonne trocknen. Viele unserer Kundinnen und Kunden tragen unter ihrer Bandage ein Hemd oder Shirt, denn das lässt sich leichter reinigen als die Bandage selbst. Natürlich geben wir bei jeder Versorgung auch Hinweise zur richtigen Pflege und Handhabung. So bleibt das Hilfsmittel hygienisch und funktional.

SAM: Welche Maßnahmen zur Vorbeugung empfehlen Sie Menschen, um das Risiko für Rückenleiden nachhaltig zu reduzieren?

Dominik Scheer: Am besten, man fängt schon früh an, die Muskulatur zu stabilisieren. Sport und Bewegung sollten Routinen sein wie Zähneputzen. Dabei ist wichtig, dass man sich etwas aussucht, das Spaß macht. Sonst verliert man schnell die Lust.

1999 fusionierten das Sanitätshaus Scheer KG und die Mönks GmbH zur Mönks + Scheer GmbH. Seitdem wächst das Unternehmen mit Hauptsitz in Goch und Standorten in Kleve, Emmerich und Xanten weiter und beschäftigt aktuell mehr als 140 Mitarbeitende, die mit ihrem Fachwissen in den Bereichen Rehatechnik, Orthopädietechnik, Krankenpflege sowie Sanitätshaus ihren Kundinnen und Kunden zur Seite stehen.
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