Erste Hilfe (nicht nur) fürs Knie

Bandagen und Orthesen

Bandagen und Orthesen sind orthopädische Hilfsmittel, die bei Beschwerden in den Gelenken, wie bspw. dem Knie, und größeren Körperregionen eingesetzt werden können. Sie helfen Schmerzen zu lindern, die infolge von Überlastungen, Verletzungen und Operationen sowie als Altersbegleiterscheinung auftreten. Sie kommen kurzfristig oder dauerhaft zum Einsatz und tragen dazu bei, wieder mobil zu werden oder mobil zu bleiben. Ein weites Wirkungsfeld, das auch den Schutz vor erneuten Verletzungen miteinschließt. Doch nicht jeder weiß davon oder denkt sofort an diese Möglichkeit. Rät der behandelnde Arzt dann zu orthopädischen Hilfsmitteln oder stellt ein Rezept aus, haben wenige dazu ein Bild im Kopf oder wissen, wie sie wirken. Das SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN hat sich deshalb für Sie bei Daniel Person, dem leitenden Orthopädie-Techniker beim Sanitätshaus Gundermann in Aschaffenburg, umgehört.

Autor: Christian Sujata

SAM: Herr Person, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Bandagen und Orthesen?

Daniel Person: Bandagen und Orthesen haben gemein, dass sie beide orthopädische Hilfsmittel sind, welche an allen Gelenken extern angepasst werden, um Fehlstellungen vorzubeugen, Bewegungsumfänge limitieren sowie Belastungen reduzieren bzw. umverteilen. Bandagen stabilisieren darüber hinaus durch ihre propriozeptive Wirkung, wirken durch die Kompression abschwellend und haben nur eine geringe biomechanische Wirkung. Hierzu zählen alle Kniebandagen, die im Wesentlichen aus zirkulären elastischen Gestricken bestehen. Durch Pelotten, Zuggurte oder flexible Schienen kann auch eine erhöhte mechanische Stabilisierung erreicht werden.

© iStock.com/praisaeng

SAM: Aus welchen Materialien werden Bandagen und Orthesen angefertigt?

Daniel Person: Orthesen werden aus Aluminiumlegierungen bzw. Faserverbundwerkstoffen wie Carbon gefertigt, Bandagen dagegen meist aus atmungsaktiven Formgestricken.

SAM: An welchen Körperteilen kommen diese Hilfsmittel zum Einsatz?

Daniel Person: Bandagen und Orthesen können an ausnahmslos allen Gelenken sowie dem Rumpf individuell und nach den Bedürfnissen der Patienten angepasst werden.

SAM: Bei welchen Erkrankungen oder Handicaps werden sie angewendet?

Daniel Person: In der Regel nach traumatischen Weichteilverletzungen oder altersbedingten Arthrosen.

SAM: Wie helfen speziell Knieorthesen und was ist ihre Funktion?

Daniel Person: Knieorthesen sollen Fehlstellungen vorbeugen und reduzieren bzw. halten. Ebenso limitieren oder vergrößern sie Bewegungsumfänge. Darüber hinaus werden Belastungen reduziert oder auf anderes Kompartiment umverteilt.

SAM: Wie verhält es sich im Vergleich dazu bei einer Kniebandage?

Daniel Person: Kniebandagen stützen das Kniegelenk durch zirkuläre Kompressionsgestricke zum Teil mit Pelotten und geben dem Kniegelenk durch leichte Schienen eine Führung vor.

SAM: Und wie lange müssen Orthesen und Bandagen getragen werden?

Daniel Person: Die genaue Behandlungsdauer legt der Arzt fest. Meistens handelt es sich um vier bis 16 Wochen nach einer Operation oder regelmäßig während Belastungsphasen wie Arbeit oder Sport.

SAM: Wie haben sich die beiden Hilfsmittel im Laufe der Zeit verändert und verbessert?

Daniel Person: Sie werden immer leichter und angenehmer zu tragen. Ihre Wirkung wird dabei immer besser und sie fallen heute in der Regel unter der Kleidung kaum noch auf.

SAM: Herzlichen Dank für das Gespräch!

Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie auf der Seite: www.gundermann-reha-team.de

Das könnte Sie noch interessieren:

Kontakt zur Sanitätshaus Aktuell Magazin Redaktion

Folgen Sie unserem Magazin auf: