Orthopädie-Techniker

Meister der Orthetik und Prothetik

 

In den Sanitätshäusern mit dem Lächeln entsteht orthopädisches Hightech. Die Sensibilisierung für den Menschen hinter der Behinderung beginnt noch vor der Ausbildung. Darauf legt auch Christoph Lappe, Geschäftsführer des Sanitätshauses Lappe großen Wert.

Text: Michi Jo Standl

© Sanitätshaus Lappe

“Für mich war im jungen Alter schon klar, dass ich Orthopädie-Techniker werden will“, erinnert sich Christoph Lappe zurück. Heute führt er das Sanitätshaus Lappe mit Hauptsitz im niedersächsischen Uelzen. Zusammen mit seinen 75 Mitarbeitern hilft er in sieben Niederlassungen Menschen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind, das tägliche Leben zu meistern. Neben den Bereichen Sanitätsfachhandel und Reha-Technik nimmt die Orthopädie-Technik einen großen Raum in dem Traditionsunternehmen ein. Dazu zählen Prothesen genauso wie Orthesen aus der eigenen Werkstätte sowie Leibbinden und Bandagen. Auch eine eigene Orthopädie-Schuhwerkstatt gehört zum Unternehmen.

Über Schottland zum Unternehmer

Dass Christoph Lappe mit viel Herzblut dabei ist, kommt nicht von ungefähr. Das Sanitätshaus hat sein Großvater bereits 1946 gegründet. Schon als Kind habe er in der Werkstatt gespielt, erzählt er. Obwohl für ihn klar war, dass er den Beruf des Orthopädie-Technikers erlernen will, konnte er sich eine Ausbildung im elterlichen Betrieb aber nicht vorstellen. Der junge Niedersachse ging nach Schottland und studierte Orthopädie-Technik. Seine Eltern hätten ihn nach einem Kongress in Großbritannien darauf gebracht. Mit einem Abschluss als Ingenieur und dem Meisterbrief von der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik kehrte er zurück in den elterlichen Betrieb.

Der Mensch hinter der Behinderung

© Sanitätshaus Lappe

Das Sanitätshaus bildet auch aus. Den Nachwuchs an die wichtigen Aufgaben der Orthopädie-Technik heranzuführen, ist für Lappe genauso ein wichtiger Pfeiler des Erfolgs, wie den Auszubildenden das optimale Verhältnis zu den Kunden zu vermitteln. Im Hinterkopf habe er immer vor Augen, wie es ihm als Studenten bei der Anprobe der ersten Beinprothese ergangen ist. Die Herausforderung sei, betont Lappe, mit den unterschiedlichsten Materialen und verschiedenen industriell hergestellten Teilen, das Hilfsmittel, das genau zum Patienten passt, anzufertigen. Das sei die Kernkompetenz der Orthopädie-Techniker. „Der Fokus liegt nicht auf der Behinderung, sondern auf dem, was der Patient mit dem Hilfsmittel erreichen will.“ Und der Mensch hinter der Behinderung stehe immer im Mittelpunkt des Handelns.

Wertarbeit und menschliche Werte

© Sanitätshaus Lappe

Das technische Verständnis ist nur ein Teil des Orthopädie-Handwerks. „Es reicht nicht, eine klare Kante zu machen. Das Hilfsmittel muss zum Menschen passen, den richtigen Zweck erfüllen und auch noch funktionieren“, so Lappe weiter. Eine große Herausforderung für junge Menschen, die sich für eine Ausbildung in diesem Bereich interessieren. Deshalb ist es Christoph Lappe wichtig, dass Bewerber vor dem Ausbildungsvertrag ein mindestens einwöchiges Praktikum im Unternehmen mit Patientenkontakt absolvieren. Nicht nur, um die handwerklichen Fähigkeiten an sich zu testen, sondern um auch zu schauen, ob sie mit den einzelnen Schicksalen, mit den Menschen, die hinter einem Auftrag für ein Hilfsmittel stehen, klar kommen. Und die meisten kämen klar, erzählt der Geschäftsführer. „Viele bewerben sich schon mit einer sozialen Einstellung.“ Besonders stolz ist der Geschäftsführer darauf, dass in seinem Unternehmen Orthopädie-Technik-Studenten von der Fachhochschule Münster im dualen Ausbildungssystem den praktischen Teil durchlaufen: „Wir waren eines der ersten Sanitätshäuser in Deutschland, in denen das möglich ist“, erzählt Christoph Lappe.

Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie unter: www.lappe.de

 

Was ist Orthopädie-Technik?

In diesem wichtigen Tätigkeitsbereich von Sanitätshäusern werden mechanische Hilfsmittel gefertigt, die Menschen mit einer Krankheit oder einer Behinderung unterstützen sollen. ORTHESEN unterstützen den Körper von außen, zum Beispiel bei einer Gelenkschwäche, PROTHESEN ersetzen Körperteile. Die Hilfsmittel werden dem Patienten genau angepasst. Auch Bandagen, Leibbinden, Stützmieder und Schuheinlagen zählen zur Orthopädie-Technik. Offene Stellen vom Azubi bis zur Führungskraft im Bereich Orthopädie-Technik gibt es hier.

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