XXL-Versorgung im

Sanitätshaus mit dem Lächeln

Hilfsmittel für Menschen mit Adipositas

 

Autorin: Carolin Oberheide

Rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland sind laut der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e. V. übergewichtig. Mit einem BMI über 30 sind ein Viertel der Erwachsenen nach WHO-Definition fettleibig (adipös). Die Zahl der Diagnosen steigt in den letzten zwei Jahrzehnten – besonders bei Männern und allgemein bei Menschen im jungen Erwachsenenalter. Der häufigste Grund sind Bewegungsmangel und ein Überfluss an Lebensmitteln, was Adipositas hauptsächlich zu einem Phänomen industrialisierter Länder macht. Vor allem stark übergewichtige Menschen mit einem BMI von über 40 und einer sogenannten Adipositas Grad III leiden unter starken Einschränkungen im Alltag. Hier sind XXL-Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus mit dem Lächeln gefragt.

© Kersting Das Sanitätshaus GmbH

Im Sanitätshaus Kersting in Trier berät Hans Karthäuser mit seinen Kolleginnen und Kollegen Menschen mit Adipositas zu einer geeigneten Versorgung. Die Herausforderung: Hilfsmittel müssen einem Gewicht von teilweise bis zu 300 kg standhalten, variabel anpassbar sein und zum individuellen Bewegungsbedürfnis passen. „Ein wichtiger Aspekt ist die Lagerung“, erklärt Hans Karthäuser. „Mit Wechseldruck- und Weichlagerungssystemen ermöglichen wir eine weiterhin gute Durchblutung und sorgen dafür, dass die Patientin oder der Patient ohne Druckschmerz sitzen kann. Im Idealfall kann er oder sie sich selbstständig umlagern und so verhindern, dass die Haut geschädigt wird.“ Doch wer ein hohes Gewicht hat und viel sitzt, leidet unter Bewegungsmangel und Muskelschwäche – ein Teufelskreis, dem nur schwer zu entkommen ist und unter dem viele Patientinnen und Patienten auch psychisch leiden. „Wir nehmen uns die Zeit, die viele Ärztinnen und Ärzte nicht haben, hören zu und beraten individuell.“

Maximale Mobilität und Eigenständigkeit

© Kersting Das Sanitätshaus GmbH

Als erstes Hilfsmittel werde häufig ein Rollator verordnet, von dem viele Patientinnen und Patienten nicht wissen, dass er ihnen zustehe. Die Erleichterung, mit einer Gehhilfe nach Monaten erstmals wieder allein das Haus verlassen zu können, sei groß, erzählt Karthäuser. Doch nicht immer kann die eigene Mobilität erhalten werden: „Wer über 200 kg wiegt, braucht meist einen Rollstuhl, um sich fortbewegen zu können, und nicht selten eine Maßanfertigung.“ Hans Karthäuser berichtet, dass Produktspezialistinnen oder -spezialisten der Hersteller in solchen Fällen hinzugezogen werden und ergänzend beraten. Nach einer entsprechenden Analyse wird gemeinsam mit dem Sanitätshaus, der Therapeutin oder dem Therapeuten oder dem Pflegedienst ein Probestuhl angepasst, auf dessen Basis das individuelle Modell produziert wird.

Welche Hilfsmittel von den Krankenkassen erstattet werden, ist abhängig von der Versorgung. „Elektrische Rücken- und Sitzverstellung, elektrische Beinstützen, XXL-Pflegebetten, Antidekubitus-Systeme – die Möglichkeiten sind vielfältig, aber auch kostspielig. Oft helfen wir bei der Antragstellung, da sich nicht alle Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende im Detail auskennen.“ Beispielsweise sei aufgrund der unterschiedlichen Fetteinlagerung die Rückenverstellung bei Männern besonders wichtig, während bei Frauen vor allem die aufrechte Haltung entscheidend sei.

Rechtzeitig Rat suchen

Hans Karthäuser ermutigt Adipositas-Patientinnen und -Patienten dazu, so früh wie möglich Rat bei Ärztin oder Arzt und im Sanitätshaus zu suchen. So können stark übergewichtige Menschen ihre Bewegungsfähigkeit länger erhalten und selbstständig bleiben. Entsprechende Fachärztinnen und -ärzte, die das Krankheitsbild erkennen, sind aus den Bereichen Orthopädie, Diabetologie, Lymphologie oder Allgemeinmedizin. Mit Zunahme der Adipositas-Erkrankungen wachse die Sensibilisierung der Medizinerinnen und Mediziner, der Gesellschaft und der Industrie: „In den letzten Jahren wurden leichtere Fertigungsstoffe entwickelt, damit die Patientinnen und Patienten kein zusätzliches Gewicht bewegen müssen“, so Hans Karthäuser. Eine kleine Erleichterung im buchstäblich schweren Alltag.

Das Sanitätshaus Kersting wurde 1951 als orthopädische Werkstatt in Trier gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an neun Standorten. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier:

www.sanitaetshaus-kersting.de

facebook.com/KerstingDasSanitatshaus

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